Nicht nur, aber verstärkt zu Weihnachten werden smarte Geräte und mittlerweile auch vernetztes Spielzeug (Smart Toys) gekauft und verschenkt. So genannte smarte Spielzeuge für Kinder sind nicht nur bei Eltern, sondern auch bei Jugendlichen sehr beliebt. Sprachassistenten wie Alexa von Amazon (Echo, Echo Dot), Google Nest und Apple HomePod sind nur einige Beispiele. Auch LED-Lampen, die per Smartphone oder Sprachbefehl gesteuert werden, Smartwatches für Kinder und andere intelligente Spielzeuge sind beliebt. Jedes Unternehmen, das heute etwas auf sich hält, bringt etwas Smartes auf den Markt. Smartes Spielzeug für Kinder erfreut sich großer Beliebtheit.
Sicherheitsrisiken und Schutzmaßnahmen
Damit das alles funktioniert, müssen diese Geräte mit dem Heimnetzwerk und dem Internet kommunizieren. Viele persönliche Daten wechseln dabei den Besitzer oder Betrachter. Auf die Sicherheitsrisiken im Heimnetzwerk möchte ich hier nicht eingehen. Vielmehr geht es darum, was Eltern für ihre Kinder bedenken sollten. Solche Spielzeuge für Kinder haben ihre Tücken. Die Sicherheitsrisiken von Smart Toys sind ein ernstes Thema, mit dem sich Eltern auseinandersetzen sollten. Auch die Verbraucherzentralen beschäftigen sich regelmäßig mit dem Thema.
Was muss beachtet werden?
Wie bereits erwähnt, bedeutet die Bezeichnung „intelligente“ Geräte, Gadgets, Spielzeuge usw. automatisch, dass sie eine Internetverbindung benötigen. Smart bedeutet online. Oft muss eine App geladen werden und den Herstellern müssen verschiedene Berechtigungen eingeräumt werden. Nutzungsbedingungen müssen gelesen, verstanden und akzeptiert oder Benutzerkonten mit E-Mail und Double-Opt-In eingerichtet werden. Auch eine Verbindung über Bluetooth oder WLAN ist notwendig. Wie man sieht, ist es mit dem Aufstellen eines solchen „smarten Gerätes“ nicht getan. Kinder sollten damit nicht alleine gelassen werden, sondern zumindest von den Eltern begleitet werden. Smartes Kinderspielzeug sollte, je nach Alter der Kids unter Aufsicht genutzt werden.
Weihnachtstipp
Um Frust an Heiligabend zu vermeiden, sollten Eltern alles im Voraus erledigen. Die Nutzungsbedingungen räumen den Herstellern oft weitgehenden Zugriff auf persönliche Daten ein. Das Lesen von AGB, EULA oder Datenschutzbestimmungen ist lästig, aber notwendig. Sie geben Aufschluss darüber, welche Daten von unseren Kindern gesammelt werden und was damit geschieht.
Weihnachts-Technik erfordert besondere Vorsicht. Eltern sollten die Anmeldung, die Nutzung einer App oder die Konfiguration vom eigenen Handy oder PC aus vornehmen, um die Daten der Kinder zu schützen. Manchmal ist es aber auch notwendig, das Handy der Kinder zu benutzen. Es ist vielleicht nicht sinnvoll, wenn Kinder immer die Eltern fragen müssen, wenn sie die Farbe der Zimmerlampe ändern wollen. Das zeigt auch, dass man sich vorher ein paar Gedanken machen muss. Hier ist Aufklärung und Warnung gefragt, damit das Kind nicht allein gelassen wird.
Smart Speaker und Datenschutz
Smart Speaker (Alexa Echo, Echo Dot, Google Nest, Apple HomePod u.v.m.) hören oft permanent mit und werten Aufzeichnungen aus, manchmal sogar durch Mitarbeiter der Unternehmen oder deren Subunternehmer. Sogar Spielzeuge sind zum Abhören konfiguriert, aber in der Bundesrepublik verboten. Auch Verwandte, die Geschenke in dieser Richtung planen, sollten instruiert werden. Kleine Kinder und Sprachassistenten sollten nie unbeaufsichtigt sein.
Smartes Spielzeug und Sicherheitslücken
Ein großer Trend im Kinderzimmer: smarte Glühbirnen. Einige Exemplare aus Fernost übertragen das WLAN-Passwort unverschlüsselt. Für die Funktion ist das nicht wichtig, aber diese Daten werden an die Hersteller gesendet. Lampensysteme wie Philips Hue sind teurer, aber sicherer. Eltern müssen abwägen, ob sie ihr WLAN-Passwort an Unbekannte weitergeben oder sich für das teurere Produkt entscheiden. Ein Philips Hue System im Kinderzimmer ist teuer, aber das Kind wird auch ohne buntes Licht überleben.
Tipp: Die smarten LEDs in ein Gast-WLAN einbinden. So wird zumindest das Passwort für das Haupt-Wlan nicht nach China übertragen.
Nicht alle Anbieter von smarten Geräten sind unseriös. Manchmal entstehen Sicherheitslücken durch schlecht entwickelte Software. Diese Lücken in Spielzeugen wurden ausgenutzt, um persönliche Daten, Fotos und Sprachaufnahmen auszuspähen. Eltern sollten sich daher gut überlegen, ob sie ihren Kindern solche Geräte überlassen. Sicherheitsupdates und Produktaktualisierungen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Gerade am Anfang, wenn das Gerät längere Zeit auf Lager war, ist ein Update wichtig. Hersteller bieten oft Updategarantien an, die versichern, dass das Gerät für einen bestimmten Zeitraum Updates erhält. Dieser Zeitraum sollte mindestens sechs Monate betragen, besser länger. Smartes Kinderspielzeug sollte regelmäßig auf Updates überprüft werden, um Sicherheitslücken zu schließen.
Fazit
Bei all den hier aufgeführten “Abers” haben solche smarten Tools natürlich auch ihren Nutzen und bringen Spaß. In Verbindung mit unseren Kindern sollten wir uns die Geräte, die Nutzungsbedingungen und andere Faktoren jedoch sehr genau ansehen und einschätzen, ob es (schon) das Richtige für die Kids ist. Smartes Spielzeug für Kinder kann viel Freude bereiten, erfordert jedoch eine sorgfältige Prüfung. Im Zweifel muss es auch mal ein Nein zu einem Wunsch sein.
Checkliste vor dem Kauf
- Können Funktionen wie Videoaufzeichnungen (Spielzeuge mit Kameras), Tonaufnahmen (Smart Speaker), Satellitenverbindungen (Smartwatch) oder Bluetooth-Verbindungen bei Bedarf abgeschaltet werden?
- Welche Daten werden erhoben, wohin gesendet und wo gespeichert (siehe AGB, EULA, Datenschutzvereinbarungen)?
- Wird durch das Gerät eine sichere WLAN-Verbindung genutzt (mindestens WPA2)?
- Gibt es Update-Garantien (je länger, desto besser)?
- Sind Zugangsdaten ab Werk mitgeliefert, sollten diese bei der ersten Nutzung geändert werden?
Ich weiß, es scheint nicht nur, es ist mühselig! Um so wichtiger ist es, euren Kindern die nötige digitale Kompetenz zu vermitteln. Eine Kompetenz, damit sie nach und nach ein eigenes Gefühlt und eine Wahrnehmung entwickeln, wie man sich online verhält. So wissen sie, was ist richtig, was ist falsch. Welche Daten gibt es und welche gebe ich frei. So werdet ihr mit der Zeit entlastet und erzieht eure Kinder für eine durch und durch digitale Welt, in der sie nun mal leben.
Habt ihr Fragen oder Sorgen zum Thema, meldet euch gerne unter hilfe@handy-kids.online